Wie bekommt Ihr es hin, dass Ihr in den Spiegel schauen und sagen könnt: “Ich sehe einen großartigen Menschen, der es Wert ist, geliebt zu werden.”
Am sprichwörtlichen Vorabend meiner Abstinenz fand ich mich zum Kotzen, was man durchaus auch wörtlich nehmen kann. Dann änderte sich alles. All die Jahre zuvor habe ich all das verdrängt, was ich nicht an mir mochte, was ich glaubte „tun zu müssen“, habe mich stattdessen immer öfter und immer heftiger betrunken. Am Ende nicht mehr um der schönen Momente willen, sondern dass die Gegenwart des unglücklichen Lebens erträglich werden sollte.
Mit dem Moment der Erkenntnis begann auch der lange Weg, zu mir selbst zu finden. Mir war klar, dass es nicht nur damit getan war, nicht mehr zu trinken. So begann die wohl heftigste Arbeit meines Lebens: das Herausarbeiten meiner selbst.
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Bild: Bernd Guzek mit GROK