Entzugserscheinungen hatte ich nullkommanull – das hatte ich aber auch erwartet – das hat sicherlich auch mit meinem Trinkverhalten zu tun. Ich habe nur am Wochenende oder im Urlaub getrunken – längere Trinkpausen waren auch immer dabei (mehrere Wochen bis Monate). Ich kann Tabletten schlucken wie ein Profi! Die Menge der NEM hat mich anfangs fast erschlagen, aber man gewöhnt sich daran und sie sind binnen kürzester Zeit positiv besetzt, da sie einem enorm gut tun und das ab Tag 1! Ich habe mir gegenüber eine gewisse Sensibilität entwickelt. Was tut mir (jetzt) gerade gut – was würde mir (jetzt) gerade Spaß machen. Womit würde ich mich wohl fühlen.
Meine Antennen nach Innen wurden wesentlich feinfühliger – ich denke, damit könnte man erklären, warum wir Frischlinge fast schon intuitiv wissen, welche NEM uns guttun. Craving oder Suchtdruck auf Alkohol hatte ich nicht eine Minute! Aufkommende Gedanken auf ein Glas Wein konnte ich einfach beiseiteschieben. Dieses „Beiseiteschieben“ war aber nicht mit Bedauern verbunden, sondern war irgendwie selbstverständlich. „Gibt nix – aus!“
Kleine Anektote am Rande: ich bin vor noch nicht all zu langer Zeit im Supermarkt gestanden und hatte mindestens 1 Minute folgenden inneren Dialog: „Nimm eine Flasche Wein für heute Abend mit!“ – „Nein, heute nicht!“ – „Doch“ – „Nein“ – „Doch“….ratet mal, wer damals gewonnen hat? Auch noch nicht vor all zu langer Zeit: Einkaufen gefahren mit dem festen Vorsatz, keinen Alkohol einzukaufen. Dieser Vorsatz ist mir dann wieder ganz kurz eingefallen, als ich die zwei Flaschen Wein zu Hause ausgepackt habe. Autopilot. Kenn das noch jemand?
Ich habe oft bewusst in mich hineingehört und mich gefragt, ob ich …
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