Ich bin eine von vielen Frauen, die mehr oder weniger erfolgreich im Beruf unterwegs sind und dennoch zu viel getrunken haben. Meine Alkoholgeschichte begann vor knapp 25 Jahren, nachdem unser dritter Sohn auf die Welt gekommen war und ich wieder ins Berufsleben als Journalistin zurück kehrte.
Schon zuvor hatte ich gern mal am Abend zum Essen ein Glas Wein getrunken. Jetzt aber bedeutete der Job: Wechsel-Schichtdienst. Mal Frühschicht ab 3 Uhr 30, in Ausnahmen normaler Tagdienst, mal Abends bis 22 Uhr, gelegentlich auch Nachtdienst. Das ganze im ständigen, täglichen Wechsel.
Logischerweise war mein Biorhythmus seither komplett durcheinander. Frühdienst bedeutete, vom Wecker mitten aus dem Tiefschlaf gerissen zu werden. Spätdienst bedeutete, noch völlig aufgedreht um 22 Uhr 30 oder später nach hause zu kommen, dann schnell runterzukommen, um genug Schlaf vor der nächsten Tagschicht zu bekommen. Mit Wein gelang das super. Aber dann kam es immer öfter vor, dass ich auch nach Tagschichten schon vor dem Abendessen kochen ein oder zwei Gläser trank. Sanfte Landung, rosa Brille, herrlich. …